berlinale 9/10 – over and out

die erkältung hatte mich fest im griff aber ich beschloss auch die letzten zwei tage meines berlinale guckprogrammes durchzuhalten. weil ich es konnte! am freitag habe ich dann einen tag, im märchenland bzw. mit fantastischen geschichten zusammengestellt.   bin ich vom täglichen wettbewerbsprogramm (3 filme) abgewichen und habe zwei animationsfilme aus der generationsektion geschaut. zuerst gab es ‚johann und der federkönig‘. der kleines hase johann begibt sich auf die suche nach seiner mutter, die der federkönig zu sich genommen hat. ein fast schon zu ernster film für die kplus sektion, der sich fantasievoll damit beschäftigt, was denn passiert mit denen die zurückbleiben, wenn eine geliebte person gestorben ist. wie umgehen mit dem schmerz, der sehnsucht und der erinnung? ein schöner und hoffnungsvoller, aber auch stellenweise sehr trauriger film.

‚jack und das kuckucksuhrherz‘ war der zweite animationsfilm am freitag. der junge jack wird in einer so kalten winternacht geboren, dass sein herz erfrohren ist. um ihn zu retten,  ersetzt eine verrückte hebamme das kalte herz durch eine kuckucksuhr. allerdings muss er einige regeln beachten, damit sein neues herz nicht aus dem takt kommt. natürlich geschied genau das gegenteil…

mit vielen gesangseinlagen erzählt ‚jack und das kuckucksherz‘ eine melancholisches geschichte über liebe, tod und einsamkeit. ganz kleine kinder werden nicht viel anfangen können mit dem film. er ist schon stellen weise recht düster. ältere kinder und erwachsene werden ihre freude daran haben. ich mochte den look des films besonders.

zwischen beiden filmen habe ich mir einen wettbewerbsfilm angeschaut ‚la belle et la bete‘. die geschichte von der schönen und dem biest wurde schon oft verfilmt – großartig die version von jean cocteau oder auch die von disney. die verfilmung von christophe gans besticht durch eine opulente optik, großartige bilder und traumhaft schöne kulissen werden gezeigt. allerdings versagt der film ganz und gar auf der darstellerischen ebene. zu keiner zeit nimmt man den hauptcharakteren ihre rolle ab. so wirken sie eher wie fremdkörper in dieser träumerischen und märchenhaften kulisse. schade.

tag 10 der letzte tag meiner berlinale. ich habe mich mit letzten kräften noch einmal ins kino geschleppt und drei filme geschaut. ich habe noch zwei wettbewerbsfilme nachgeholt und ‚das finstere tal‘ geschaut.

zuerst zum wettbewerb: der erste film am frühen morgen war ‚macondo‘ über einen tscherschenischen jungen ramasan der in einer siedlung lebt, in der flüchtlinge aus aller welt wohnen, mit seiner mutter und 2 schwestern lebt. sein vater ist im krieg gefallen. als isa, ein freund seines vaters auftaucht, gerät seine welt aus den fugen…  die geschichte wird aus der sicht des 11 jährigen ramasan erzählt. wir tauchen in seine welt, die oft nicht weiter reicht wir der block in dem er lebt. er trägt verantwortung für seine schwestern, während seine mutter arbeiten geht, oder er hilft seiner mutter mit der mitarbeiterin der asylbehörde zu kommunizieren.  macondo ist ein interessanter deskriptiver und wertneutraler beitrag über das leben  in einem flüchtlingsheim.

mein highlight des tages war ‚chiisai ouchi‘ aus japan. in rückblenden wird die geschichte des dienstmädchens taki erzählt, das wie die hausherrin tokiko sehr angetan vom jungen arbeitskollegen des hausherrn ist. der ort der geschehnisse ist bis auf wenige aussnahmen ein kleines haus mit roten dach. wir nehmen einblick in das zusammenleben der protagonisten vor dem hintergrund des japan-china konfliktes und des 2. weltkrieges. die subtile erzählweise gespicht mit kurzen humorvollen einlagen lässt den film, mit all seiner tragik über unerfüllte liebe, sympathisch und auch heiter erscheinen. am ende flossen trotzdem einige tränen im zuschauerraum. ich habe das beobachtet.

der letzte film meiner diesjährigen berlinale war der rachewestern ‚das finstere tal‘. in einem abgelegenen bergdorf in den alpen spielen sich finstere dinge ab. als plötzlich ein fremde in das dorf kommt eskaliert die situation.  beim anblick der schneebedeckten landschaft denke ich natürlich gleich an ‚leichen pflastern seinen weg‘ und wirklich leichen gibt es eine menge. regisseur prochaska hat einen waschechten western geschaffen serh stilisiert und ohne schnörkel. besonders gut hat mir dazu der soundtrack gefallen, der diese ‚es liegt was in der luft‘ spannung toll unterstreicht.  für mich ein sehr gelungener abschluss des festivals.

 

und hier noch meine top 5 filme:

1. boyhood

2. zeit der kannibalen

3. das finstere tal

4. ’71

5. snowpiercer

 

 

 

 

 

 

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