berlinale tag4 – mein gott. penis!

gestern auf die nacht sah ich noch den großartigen ’snowpiercer‘. als ein verkleinerters abbild der gesellschaft donnert ein zug, samt überlebender, durch eine vereiste, lebensfeindliche welt. die armen und besitzlosen befinden sich im hinteren zugteil, aber sie begehren auf und wollen an die spitze des zuges gelangen um die geheimnisvolle maschine, die den zug schon so lange antreibt, zum stillstand zu bringen. der gesellschaftliche konflikt zwischen arm und reich wird hier auf engsten raum verdichtet aufbereitet. der reichtum, der sich im zug vorn befindlichen reisenden, wird durch die arbeit der armen ermöglicht. der film überzeugt neben der geschichte auch mit großartigen bildern und visellen effekten. personelles highlight des films ist tilda swinton als karikatur einer obrigkeitshörigen mitläuferin. toll.

den preis, dass ich gestern so einen tollen film sah, zahlte ich promt heute morgen. ich bin völlig übermüdet und mit kopfschmerzen aufgewacht. aber es muss ja weiter gehen, also habe ich mich heute zu früher stunde zum potsdamer platz geschleppt um weitere filme zu schauen. der erste war ‚kreuzweg‘ von dietrich brüggemann. die 14 jährige maria wird streng katholisch erzogen. außerhalb ihrer familie erlebt sie jedoch eine ganz andere welt mit rock- und popmusik und einem ersten verliebtsein. die mutter beobachtet diese mit argwohn und führt mit maria ein folgenschweres gespräch. maria beschließt den leidensweg von jesus nach zuleben bis zum bitteren ende. auffällig ist zuerst die form des films, der in einzelen kapitel unterteilt ist, die jeweils in einer einzigen einstellung gedreht wurden. das verlangt den darstellern einiges aber der cast um florian stetter als strenggläubiger pater weber und lea van acken als maria meister diese aufgabe ganz wunderbar. herausgekommen ist eine beklemmende geschichte um ein jundes mädchen, dass unter der fehlgeleiteten erziehung ihrer mutter zerbricht.
dannach gab es den nicht nur von mir langerwarteten ’nymphomaniac‘ film von lars von trier. ach was soll ich sagen. ich bin eingeschlafen. das sagt nichts über die qualität des film aus, sondern nur etwas über meine derzeitige körperliche und geistige verfassung.
ich fand das zusammenspiel von sex, dem mechanismus des anmachens und der mathematik sehr reizvoll. die jagd nach sexualpartner ist auch auch nichts anders als fliegenfischen.

der tiefpunkt des tages war dann mit ‚history of fear‘ von benjamin naishtat erreicht. thema des films: paranoia führt zu gewalt. allerdings ist dies so umständlich und extrem langweilig umgesetzt, dass mir bald die lust am schauen verging und ich nur noch unruhig auf meinem kinostuhl hin und herrutschte und das ende herbeisehnte.

letzter film für heute war dann ‚a long way down‘ nach den gleichnamigen buch von nick hornby. irgendwie bin ich mit dem film nicht richtig warmgeworden. die figuren erschienen mir in ihren handeln und sein unglaubwürdig.

insgesamt ein durchwachsener tag. vll wirds morgen wieder besser.

 

 

 

berlinale tag2 – hat denn keiner ein usb kabel?

frisch wie der junge morgen bin ich aus dem bett gesprungen um mich voller enthusasmus in die schlange vor dem pressecounter einzureihen, der bekanntlich um 8 uhr in der früh öffnet. alle tickets,  die ich begehrte, erstand ich auch. aber dann fiel es mir ein: ich hatte mein ladekabel für mein smartphone mit dem extrem schwachen akku vergessen. blöd. darauf trank ich erstmal 1 bis 2 kaffee in der audi berlinale lounge. da gab es auch frisches obst und brezeln. das konnte mich erstmal halbwegs beruhigen.

dann stand auch schon der erste wettbewerbsbeitrag des tages an: Jack. es geht in diesem film um einen jungen, der von seiner mutter vernachlässigt wird.  Die geschichte wird fesselnd erzählt und ivo pietzcker ist ein großartiger hauptdarsteller. mehr über diesen film gibt es in kürze hier zu lesen.

der zweite film im wettbewerb war „two men in town“. Ein remake von „endstation schafott“ aus dem jahr 1973 mit alain delon und jean gabin.

nach 18 jahren wird william garnett (forest whitaker) aus der haft entlassen und kehrt in seine heimat stadt zurück. dort hatter er einen deputy erschossen, deswegen musste er diese lange haftstrafe verbüssen. im gefängnis ist er zum islam konvertiert. in dieser religion versucht er durch beten und sonstige rituale halt zu finden. er möchte wieder zurück ins leben finden. aber der sheriff kann nicht vergessen was er vor 18 jahren tat und demütigt und bedrängt den kürzlich aus der haft entlassenen. auch sein ehemaliger komplize (luis guzman) sucht wieder kontakt zu ihm. bewährungshelferin (toll: brenda blethyn) ist auf der seite von william  und hilft ihm wo sie nur kann. aber die mühe ist vergebens, es kommt zur katasprohe.

regiesseur rachid bouchareb erzählt ein wichtiges thema derart behäbig und langweilig, das all seine durchschlagskraft und brisanz einfach verpufft. einzig das tolle darsteller ensemble allen voran forest whitaker und brenda blethyn überzeugt. hier wurde eindeutig viel potenzial verschenkt.

der letzte film für heute war dann „’71“ über den nordirlandkonflikt. yann demanges regiedebüt erzählt vom jungen rekruten gary hook (Jack o’connell) der im jahr 1971 mit seiner truppe nach belfast beordert wird. dort ist die lage unübersichtlich. es stehen swich protestanten und katholiken gegenüber. beide seiten haben jeweils geheime terrorgruppen, hinzu kommen noch marodierende streetgangs und undercoveragenten, die versuchen die verworrene situation für eigene zwecke zu nutzen. die soldaten geraten in einem strassenkampf, gary wird von der truppe getrennt und muss sich nun allein durch feindliches gebiet kämpfen. demange gelingt mit verwackelten und grobkörnigen ein durchaus authentisch wirkender ausschnitt des nordirlandkonfliktes in den 70er jahren. fast scheint es so als wolle der regisseur jede facette des konflikts im film unterbringen. dies kann unter umständen den zuschauer, der sich nicht so gut mit der materie auskennt, verwirren. dennoch ist demange mit seinem debüt ein interessanter beitrag zur aufarbeitung des nordirlandkonflikts gelungen.

zu guter letzt gab es noch die pressekonferenz zu ‚american hustle‘ mit christian bale und bradley cooper.

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am ende des tages war der akku vom phone natürlich alle, aber das konnte ich verschmerzen. es war ein guter tag.

berlinale tag1 – ‚ich bin gespannt wie ein flitzebogen‘

weil jeder irgendwie ein berlinale tagebuch führt, mache ich jetzt auch eins. angefangen hat eigentlich alles schon gestern als ich mir meinen badge vom pressecounter abgeholt habe. (ja ich habe es dieses jahr wieder geschafft mich zu akkreditieren) das pressezentrum war gerade noch im entstehen, aber den badge gab es trotzdem schon mal.

heute früh ging es das schon etwas mehr los. zuerst eilte ich vorbildlich um 8 uhr zum pressecounter um tickets für die filme, die es für die kinobesucher gibt zu erstehen. das hat auch ganz gut geklappt. etwas erschrocken war ich, als ich erfuhr das vorstellungen im berlinale palast, die nach 15 uhr stattfinden, der tagespresse vorbehalten sind. das hatte ich komplett vergessen. da war dann auf die schnelle etwas kreativität gefragt und flux war mein berlinale plan umgestellt.

mein erstes highlight vom tag1 war das Q&A mit der Internationalen Jury wo so illustre menschen wie schauspieler christoph waltz, regiesseur james schamus oder produzentin barbara broccoli über die 20 wettbewerbsbeträge entscheiden dürfen. am meisten hat mir christoph waltz gefallen. er gab schöne launige antworten. ein pic gibts auf instagram

kurze zeit später folgte die erste pressevorführung ‚grand budapest hotel‘ . ein fim wie ein theaterstück voller skuriller gestalten. so überbordend und mit so vielen anspielungen, dass ich mir diesen film wohl nocheinmal anschauen muss. Als vorbild dienten anderson die film von ernst lubitsch oder auch von billy wilder.

Kurz zum inhalt:  concierge monsieur gustave (ralph finnes) liest seinen gästen im grand budapest hotel jeden wunsch von den augen ab. besonders gerne erfüllt er die geheimen vorlieben der älteren weiblichen hotelbesucher. Madame d (tilda swinton) ist sehr angetan von gustave und vermacht ihm ein skurilles aber extrem wertvolles  gemälde. ihren gehässiger sohn dimitri (adrian brody) gefällt, dass gar nicht und so beschuldigt er gustave seine mutter ermordet zu haben sowie der erbschleicherei. Gustave wird verhaftet und landet im gefängnis. dort gelingt ihm, mit ein paar insassen der ausbruch. der hotel boy zero, mit dem ihm eine tiefe freundschaft verbindet hilft ihm bei der flucht. gustave will das rätsel um den tod von madame d. auf klären..

Grand budapest hotel erzählt nicht nur einen vielschichtige kriminalgeschichte sondern reflektiert auch  die gesellschaftlichen veränderungen zwischen den beiden weltkriegen. kauzig und surreal, wie wir es von anderson kennen,  lässt er sein exzentisches cast mit viel spielfreude agieren. die komplexität und originalität der bilder und szenerien macht es dem zuschauer schwer auf alles zu achten. ich hatte oft das gefühl etwas zu übersehen.  nichtsdestotrotz ist grand budapest hotel der beste eröffnungsfilm einer berlinale seit jahren.
auf der sich anschliessenden pressekonferenz konnte ich noch einmal fast das gesamte hauptcast anschauen, u.a. mit bill murray, edward norton und tilda swinton. ein pic gibts auch hier auf instagram

update in der nacht: american hustle und nuoc habe ich mir auch noch angeschaut. vll schreibe ich auch dazu nochmal was.

 

 

 

 

 

Die Legende vom Ärger

Letze Woche lief „Die Legende Von Aang“ im TV. Ich hatte schon fast vergessen wie sehr ich mich damals über den Film geärgert habe, als ich ihn zum ersten Mal im Kino sah. “Die Legende von Aang” war als erster Teil einer Trilogie konzipiert. Derzeit überlegt der Regisseur M. Night Shyamalan ob es in nächster Zeit einen zweiten Teil geben soll. Er ist aber durchaus nicht abgeneigt.

Diese Produktion ist die Realverfilmung der Mangaserie “Avatar – der Herr der Elemente” (engl. Avatar – The last Airbender), die in Deutschland auf Nickelodeon zu sehen ist. Sie hat schon einiges an Preisen gewinnen können, u.a. auch den Peabodyaward für besonders gut herausgearbeitete Charaktere.

„The last Airbender“ entführt uns in eine fantastische Welt. Die dort lebenden Bewohner können mit Hilfe geistiger und körperlicher Fähigkeiten die vier Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer beherrschen. Sie sind die sogenannten Bändiger.

Den einzelnen Elementen entsprechend, gibt es also vier Nationen in dieser Welt: die Luftnomaden, den Wasserstamm, das Erdkönigreich und die Feuernation. Letztere hat den anderen Völkern den Krieg erklärt und will die Herrschaft an sich reißen.

Einzige Hoffnung ist der Avatar, der alle vier Elemente beherrscht und so das Gleichgewicht in der Welt wiederherstellen kann.

Durch Zufall finden die Wasserbändigerin Katara (Nicola Peltz) und ihr Bruder Sokka (Jackson Rathbone) den jungen Aang (Noah Ringer) eingefroren im ewigen Eis. Sie befreien ihn aus seine Gefängnis und stellen schon bald fest, dass er nicht nur einer der ausgestorbenen Luftnomaden ist, sondern auch der nächste Avatar. Zusammen begeben sich die drei auf eine gefährliche Reise um die Nationen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Schon im Vorfeld sorgte “Die Legende von Aang” für einigen Ärger. So wurden Regisseur M. Night Shyamalan rassistische Tendenzen bei der Wahl der Hauptdarsteller vorgeworfen. Denn anders als in der Serie werden im Film die jungen Helden Katara und Sokka von kaukasisch aussehenden Schauspieler verkörpert. In der Serie können sie den Inuit zugeordnet werden. Die Feuerbändiger, die Gegner also, werden von dunkelhäutigen Schauspielern verkörpert, die allesamt persischer Abstammung zu sein scheinen. Dieser Dichotomiegedanke weiss = gut und schwarz = böse ist jedoch bei weitem nicht das Hauptproblem des Film.

Fangen wir bei den Specialeffects an, die von Industrial Light & Magic gemacht wurden an. Egal ob beim Feuer- , Wasser-, Erd- oder Windbändigen, nie hat man das Gefühl die Beschwörung der Elemente könnte ernsthaft Schaden anrichten. Auch die nachträglich in den Film eingefügte 3D-Technik erweist sich als wenig effektiv, wird diese doch vom Zuschauer kaum wahrgenommen.

Neben den wenig glaubwürdigen Specialeffects weist der Film auch inhaltliche Schwächen auf. Die Charaktere bleiben oberflächlich und die Dialoge sind ein Witz. Sie wirken oft laienspielhaft aufgesagt und seelenlos. Nichts will zusammenpassen. So kommt keine Atmoshpäre auf, die zum Mitfühlen mit den jungen Portagonisten, Katara und Sokka, einläd. Positiv zu bewerten ist die schauspielerische Leistung von Dev Patel, der Zuko, den Prinzen der Feuernation spielt. Er stellt überzeugend den Konflikt zwischen Gut und Böse dar, der in ihm tobt.

Insgesamt bleibt der Film weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Shyamalan scheitert bei dem Versuch eine Zeichentrickserie mit Schauspielern zu realisieren. Wie schon eingangs angedeutet könnten auf die Zuschauer noch zwei weitere Teile der Geschichte zu kommen. Vielleicht werden diese dann besser. Dürfte nicht schwer fallen.

DATEN & FAKTEN

ÜBERBLICK

Titel:  Die Legende von Aang

Originaltitel: The last Airbender

Produktionsland:  USA

Produktionsjahr: 2010

Länge: 103 Min.

Verleih: Paramount Pictures Germany

CAST & CREW

Regie: M. Night Shyamalan

Drehbuch: M. Night Shyamalan

Kamera: Andrew Lesnie

Schnitt: Conrad Buff

Hauptdarsteller: Noah Ringer, Dev Patel, Nicola Peltz, Jackson Rathbone, Shaun Toub, Aasif Mandvi, Cliff Curtis

Berlinale 2012

Dieses Jahr ist es soweit. Ich habe meine erste Berlinale Akkreditierung bekommen. vom 09.02. – 19.02.2012 heisst es: Kino, Kino, Kino. Ich freu mich so. Ich habe mir vorgenommen diese Filme zu schauen:

Liste:
Death Row
Les adieux à la Reine | Farewell My Queen | Leb wohl, meine Königin!
Don – The King Is Back
Mai-wei | My Way
Kid-Thing
Berlinale Shorts II
Extremely Loud And Incredibly Close | Extrem laut und unglaublich nah
Berlinale Shorts IV
Barbara
Iron Sky
Dictado | Childish Games
Zarafa
Diaz – Don’t Clean Up This Blood
Shadow Dancer
The Convoy | Die Überführung
I, Anna
Jayne Mansfield’s Car
Jin líng Shi San Chai | The Flowers Of War | Die Blumen des Krieges
Young Adult
L’âge atomique | Atomic Age
Was bleibt | Home For The Weekend
All Divided Selves
The Iron Lady | Die Eiserne Lady
Die vierte Macht | The Fourth State
10+10
Haywire
Keyhole
La chispa de la vida | As Luck Would Have It
Cherry
En Kongelig Affære | A Royal Affair | Die Königin und der Leibarzt
Rentaneko | Rent-a-Cat
Bel Ami
Flying Swords Of Dragon Gate
König des Comics | King of Comics
Fon Tok Kuen Fah | Headshot
Animations

© Berlinale

The King’s Speech

Albert, Duke of York (Colin Firth) ist ein eher zurückhaltender Mann. Öffentliche Auftritte und Reden zu halten, bereiten ihm Unbehagen. Denn seit früherster Kindheit leidet Bertie, wie er liebevoll genannt wird, an einem schweren Stottern. Kein Arzt kann ihm helfen. Schließlich findet seine Frau Elizabeth (die später Queen Mum; gespielt von Helena Bonham Carter) den Sprachtherapeuten Lionel Logue (Geoffrey Rush). Seinen eher unkonventionellen Behandlungsmethoden steht der zukünftige König recht skeptisch gegenüber. Doch nach und nach fast er Vertrauen und erste Erfolge stellen sich ein.

Dieses extrem aufwändig gestaltete historische Drama fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Wir leiden mit Bertie, als er bei einer Rede im Wembley-Stadion kein Wort herausbringt und fiebern mit wenn er seine Rede an die Nation hält, in der er bekannt gibt das sich England am zweiten Weltkrieg beteiligen wird. Zwischen beiden Reden, die den Anfang und das Ende des Filmes darstellen, sehen wir wie sich einen tiefe Freundschaft mit einigen Höhen und Tiefen zwischen Bertie und Lionel entwickelt.

Ich bin eigentlich kein Fan dieser Art von Filmen, umso mehr war ich positiv überrascht, dass The King’s Speech mich über 2 Stunden unterhalten und mitgerissen hat. Allen voran ist das sicherlich den beiden großartigen Hauptdarstellern Colin Firth, der es schafft einem den König auch menschlich näher zu bringen, und Geoffrey Rush, als schlemischer Sprachtherapeut, zu verdanken.

10/10

Titel: The King’s Speech; Regie: Tom Hooper; Drehbuch: David Seidler; Darsteller: Colin Firth, Geoffrey Rush, Helena Bonham Carter, Guy Pearce; Länge: 118 min; Verleih: Senator; Kinostart: 17.Februar

jeder sollte einen mathias haben

meine liebster bester freund auf erden mathias hat mich mal wieder mit seiner anwesenheit am wochenende beehrt. nunja das aktiviätsprogramm erstreckte sich über 2 kinobesuche sowie 2 besuche im king kong klub. wir haben operation walküre und twillight angeguckt. nicht die ganz grosse offenbarung aber durchaus sehenswertes kino. im king kong klub wurde dann gemütliches fläzen auf diversen sofa zu lustigen filmchen von uns zelebriert. zum einen wurde flash gorden gezeigt, passend untermalt von trashiger 80er jahre musik. zu anderen gab es schmissige beats aufgetischt von edwin brienen zu crank, einem unserer liebelingsfilme. natürlich haben wir jason statham mit mindestens drei alkoholschweren laolawellen gebührend gefeiert. danach wurde uns noch edwin brienes werk l’amour toujours kredenzt, aber wir sind dann mal so nochalant gegangen.

das kleine highlight dieses wochenendes war unser besuch in der saphirebar. wunderbare geistige mischgetränke und gar absonderlich anmutenden leute standen auf dem programm. es liegt mir fern zu spotten, aber ein pärchen, bestehend aus seinem kleinen, ganz in schwarz gekleideten, völlig mit bart- und kopfhaar zugewuchteren mann mit schwarzer psyeudointellektuellenhornbrille und seiner mindestens zwei köpfe grösseren blondgelockten schönheit, liessen sich schräg gegenüber unsres tisches nieder. sie erregten unsere aufmerksamkeit. der mann küsste die frau, die sich gleich danach beeilte ihre lippen wieder mit farbe zu bedecken. derweil offenbarte der zwerg seine rasierte männerbrust. wir konnten uns diesem schauspiel nicht entziehen. so sahen wir hin, unablässig, hypnotisert, wie bei einem autounfall…

der baader meinhof komplex

nachdem der baader meinhof komplex doch recht lauwarme bewertungen der (filmkritiker-)presse über sich ergehen lassen musste, war ich wirklich sehr gespannt ob der film wirklich so schlecht ist, wie er teilweise gemacht wurde. nun ja ein menge an deutscher stars hat man herzitiert um die raf wiederaufleben zulassen. der plot ist in sämtlichen geschichtsbüchern sowie im netz zu finden, so erspare ich mir jedwede ausführungen dazu.

so richtig zünden will das terroristische grossereignis (west-)deutscher geschichte nicht, weil man sich nicht sicher ist was der film und letztendlich der regisseur uli edel eigenlich mitteilen möchten. soll es eine charakterstudie von ulrike meinhof (martina gedeck) sein oder ein abriss der ereignisse, des deutschen herbstes? wahrscheinlich ersteres in letzterem verpackt, leider funktioniert es nicht so ganz. und so wünscht man sich im letzten drittel des films, wenn sich die zeit bleiern aufs gemüt und das sitzfleisch legt, einfach nur noch das es entlich aufhören möge… da werden im stakatoschritt sämtliche stationen des raise and fall of raf abgefrühstückt, von politische motivierten anschlägen, bis dahin als die raf beginnt nur noch um sich selbst zu kreisen.

der film wird trotzdem eine menge zuschauer ziehen, werden doch heerscharen von schüler sich dieses dramaturgisches desaster angucken müssen. dann doch lieber tröge schulliteratur lesen oder eine schöne dokumentation auf arte zum thema gucken.

„hört auf sie so zu sehen wie sie nie waren.“ könnte auch sinngemäß auf den film zurtreffen. vielleicht hat man einfach zu viel erwartet und hineininterpretiert….

ps. aber der moritz bleibtreu gibt einen ganz süssen andreas baader ab ;-)…

„der städtische guerillero ist der organisator schlechthinniger irregularität als destruktion des systems der repressiven institutionen.“ rudi, des haste schön gesagt. in diesem sinne: „holger, der kampf geht weiter…

extras

heute hab ich mich mal nach potsdam/babelsberg aufgemacht um an einem casting für den neuen quentin tarantino-film „inglorious basterds/inglorious bastards“ teilzunehmen. hab etwas über 2 h angestanden. dann wurden in 5 min drei fotos von mir gemacht und einen fragebogen musste ich auch ausfüllen. ja war alles ganz unspektakulär. na, vielleicht klappts es ja mit einer komparsenrolle und wenn nicht ist’s auch nicht so schlimm…

ich lese keine bücher, die bücher lesen mich

mein bester freund und ich haben uns vor ein oder zwei tagen ins cubix kino am alex begeben um den film tropic thunder unsre aufwartung zu machen. ben stiller hatte in seiner unnachahmlichen art wiedermal einen richtigen klamaukfilm zusammengezimmert. wir liesen uns in die rückenfreundlichen verstellbaren kinoseseel fallen und harrten der dinge die da kommen sollten…

der plot ist schnell erzählt: ein filmteam will im vietnameischen dschungel einen (anti-) kriegsfilm drehen. dafür werden ein paar realitäsferne hollywoodschauspieler in den dschungel gekarrt. leider gerät das ganze etwas ausser kontrolle.  die fiktion wird auf einmal skurille realität. eine dschungelfarce voll trashigem humor nimmt seinen lauf.  die tollpatschige schauelspieltruppe muss sich nämlich nun gegen ein ganz und gar nicht fiktives drogenkartell erwehren. dabei werden sämtliche bekannten kriegsfilme zitiert und verhunzt. ben stiller verarscht hollywood, behinderte und letztendlich auch sich selbst. dabei will er keine tiefere botschaft vermitteln, und im endeffekt stört es auch nicht das kritische töne komplett ausbleiben.

fazit: überdreht, actionreich, politisch unkorrekt und/oder einfach wahnsinnig platt

ps. besonders gut gefallen haben mir tom cruise in der rolle des studiobosses und robert downey jr. als selbstverliebter method-actor kirk lazarus

tropic thunder

regie: ben stiller
darsteller: matthew mcconaughey, nick nolte, robert downey jr., tom cruise, jack black, tobey maguire, steve coogan, ben stiller, justin theroux…

laufzeit: 107 minuten
fsk: ab 12 Jahren
genre: komödie, kriegsfilm