Selbstregulierung als Teil des Verbraucherschutzes im Netz – wo soll es hingehen?

Anlässlich des Safer Internet Days 2011 finden immer ein Menge Veranstaltungen statt, so auch die Konferenz „Technik & Selbstregulierung im Internet – Ansprüche an den modernen Verbraucherschutz“. Unsere Verbraucherschutzministerin Ilse Aigner (CSU) und Prof. Dieter Kempf, Mitglied des BITKOM-Präsidiums, hatten ins Tagungszentrum der katholischen Akademie in Berlin eingeladen.

In ihrer Eröffnungsrede stellte Ilse Aigner deutlich heraus, dass Datenschutz und Datensicherheit im Internet ganz oben auf der politischen Agenda stehen. Sie konstatierte, man müsse im Internet “…Freiheit und Sicherheit zusammenbringen“. Weiterhin verwies sie auf die „Erfolge“ die bei Google Street View und bei Facebook erreicht wurden. Es dürfe jedoch kein nationaler Alleingang sein. Deshalb setze sich die Bundesregierung auch auf europäischer Ebene für ein hohes Datenschutzniveau ein. Es gelte die Privatsphäre zu schützen aber die Pressefreiheit nicht einzuschränken. Daher solle mit der Wirtschaft diskutiert werden, welche Schutzmaßnahmen sinnvoll wären. Man möchte schließlich den digitalen Raum gestalten.

Sie begrüße den Kodex für Geodatendienste, aber sagte auch das es noch ein langer Weg sei. Datenschutz, insgesamt sei ein Wettbewerbsvorteil für Deutschland. Gleichzeitig betonte sie, dass das Prinzip der Datensparsamkeit gelten müsse. Die Möglichkeit der Gesichtserkennung bei Facebook fand Aigner sehr bedenklich, da eine Weitergabe solcher Daten ohne die Zustimmung des Nutzers nicht hinnehmbar sei. Die Aufgabe von Politik und Wirtschaft sei es dem Nutzer Angebote zum besseren Schutz seiner Daten zur Verfügung zu stellen.

Dieter Kempf hält den Datenschutzkodex für Geodatendienste für den richtigen Weg und meint, dass die Selbstverpflichtung unter gesetzlichen Rahmenbedingungen, die sog. regulierte Selbstregulierung, auch für andere Bereiche anzustreben ist.
Bezüglich Cloudcomputing sei sich die ITK-Industire ihrer Verantwortung voll bewusst. Verschlüsselungstechnologie sollte Basistechnologie sein, auch für andere Bereiche wie Smartphones oder Festplatten.

Prof. Waidner vom Frauenhofer SIT Darmstadt ging in seinem Vortrag vor allem darauf ein, dass Nutzerdaten nun in mehrere Kontexten verwendet würden. Dieser Fakt würde aber von Politik und Wirtschaft bisher nur wenig beachtet. Dabei wäre aber der digitale Radiergummi nicht die perfekte Lösung. Den perfekten Datenschutz gäbe es nicht. Das müsse auch dem Nutzer klar sein. Für eine wirkungsvolle Annäherung hält Waidner Standards für optionale Verfallsdaten von Bilder und Texten.

Der Vortrag von Dr. Kei Ishii vom TU-Berlin Projekt „Verbraucher sicher online“ beschäftigte sich damit, wie Datenschutz aktiv von Nutzerseite aus gestaltet werden kann. Er stellte verschiedene Tools vor die dem Nutzer helfen können. So sei Transparenz, Infomation und Selbstkontrolle wichtige Punkte, die der Nutzer sich zu verinnerlichen habe, damit er sicher im Netz unterwegs sein kann.

Dr. Wolfgang Schulz vom Hans-Bredow-Institut äußerte sich postiv zur Selbstregulierung. Sie könne jedoch nur funktionieren wenn es eine enge Kooperation zwischen Datenschutz und Industie gäbe, die aber mit einer klaren Ausgabenteilung verbunden wäre.

Der Selbsregulierung kritisch gegenüber stand Gerd Billen, Vorstand – Verbraucherzentrale Bundesverband. Sie sei nicht immer fruchtbar gewesen. Zur Begründung wies er auf den Dioxin-Skandal hin. Selbstregulierung würde nur funktionieren wenn sie mehr verspricht und hält als gesetzlich festgelegt ist. Außerdem müssen alle Marktteilnehmer mitmachen. Des Weiteren sei noch eine unabhängige Kontrollen notwendig und es müsse auch Sanktionen geben, bei Verstößen. Er stand allerdings mit seiner Kritik so ziehmlich alleine da, denn sowohl Ilse Aigner, wie auch Dieter Kempf und Dr. Wolfgang Schulz äußerten sich weitgehend positiv über Selbstregulierung.

The King’s Speech

Albert, Duke of York (Colin Firth) ist ein eher zurückhaltender Mann. Öffentliche Auftritte und Reden zu halten, bereiten ihm Unbehagen. Denn seit früherster Kindheit leidet Bertie, wie er liebevoll genannt wird, an einem schweren Stottern. Kein Arzt kann ihm helfen. Schließlich findet seine Frau Elizabeth (die später Queen Mum; gespielt von Helena Bonham Carter) den Sprachtherapeuten Lionel Logue (Geoffrey Rush). Seinen eher unkonventionellen Behandlungsmethoden steht der zukünftige König recht skeptisch gegenüber. Doch nach und nach fast er Vertrauen und erste Erfolge stellen sich ein.

Dieses extrem aufwändig gestaltete historische Drama fesselt von der ersten bis zur letzten Minute. Wir leiden mit Bertie, als er bei einer Rede im Wembley-Stadion kein Wort herausbringt und fiebern mit wenn er seine Rede an die Nation hält, in der er bekannt gibt das sich England am zweiten Weltkrieg beteiligen wird. Zwischen beiden Reden, die den Anfang und das Ende des Filmes darstellen, sehen wir wie sich einen tiefe Freundschaft mit einigen Höhen und Tiefen zwischen Bertie und Lionel entwickelt.

Ich bin eigentlich kein Fan dieser Art von Filmen, umso mehr war ich positiv überrascht, dass The King’s Speech mich über 2 Stunden unterhalten und mitgerissen hat. Allen voran ist das sicherlich den beiden großartigen Hauptdarstellern Colin Firth, der es schafft einem den König auch menschlich näher zu bringen, und Geoffrey Rush, als schlemischer Sprachtherapeut, zu verdanken.

10/10

Titel: The King’s Speech; Regie: Tom Hooper; Drehbuch: David Seidler; Darsteller: Colin Firth, Geoffrey Rush, Helena Bonham Carter, Guy Pearce; Länge: 118 min; Verleih: Senator; Kinostart: 17.Februar

unfreiwillig ohne Handy

Am 9. November passierte schon immer viel in Deutschland u.a. auch, dass mir mein Handy abhanden kam. Ich verlor mein geliebt-gehasstes Nokia 5800 Music Xpress auf der Toilette im Cafe Oberholz. Anders gesprochen: ich ließ es liegen und wirklich keine fünf Minuten später, als mir der Verlust auffiel, ich zurückging um nach zuschauen, hatte sich schon ein anderer meines Devices bemächtigt. Mögen demjenigen die diebischen Finger abfaulen, ganz langsam. Unmittelbar nachdem ich mich mobil in die Internetlosigkeit und überhaupt Unerreichbarkeit zurück gebombt hatte, ließ ich die Sim-Karte sperren. Ich begann alle Passwörter der Dienste, die ich für gewöhnlich auf meinem Handy nutzte, zu ändern.
So ganz ohne Handy fühlt ich mich nun schon etwas leer, fast schon einsam. War mir mein Nokia Music Xpress doch stets ein treuer und gutmütiger Begleiter. Bis auf die Software-Macken, ich sage nur Symbian…

Was hat sich verändert?
Erstaunlicherweise kam ich mit diesem Verlust erstmal ganz gut zurande. Ich hatte mir vor allem Sorgen gemacht, dass ich Verabredungen und Termine nicht mehr treffen könnte oder auch sonst sehr ausgeschlossen sein würde. Fast nichts davon traf ein.
Am Abend des bösen Tages traf ich meine erste Verabredung ohne Handy, allein über Twitter. Wir wechselten ein paar Direct Messages. Ich gab einen Zeittraum an in dem ich erscheinen würde,  BVG-Unwuchten und Sonstiges mit eingerechnet. Es klappte ganz prima. Ich begann über meine Handynutzungsgewohnheiten nachzudenken und adäquate Substitute zu beschaffen bzw. zu benutzen. Seit ich mit meinem Device auch im Internet surfen kann, tendierte die Anzahl der privaten Anrufe, die ich tätigte oder die mich erreichten, gegen null. Fast alle Anrufe, die mich nun noch erreichten, waren geschäftlicher Art. Die Anzahl der Sms, die ich schrieb bzw. die mich erreichten ist komischerweise leicht angestiegen. Meine hauptsächliche Kommunikation wickelte ich auch mobil über andere Kanäle ab. In den nächsten Tage wich ich also auf eben jene anderen Kommunikationskanäle aus und sprach so einige Termine über Twitter, Skype oder Jabber sowie einfach per Mail vom heimischen PC ab. Ich war nicht ganz so flexibel, da ich ja auf Nachrichten nicht von unterwegs reagieren konnte. Da ich mit meinem Handy mehr schlecht als recht Tageszeitungen online lesen konnte, fiel bei mir das nicht mehr von unterwegs Lesen können, nicht sonderlich ins Gewicht.

Ohne Googlemaps – das tut wirklich weh
Da die Beschaffung einer neuen Sim-Karte sich etwas verzögerte war ich ca. eine Woche komplett ohne Handy unterwegs. Was mir im Nachgang echt am meisten fehlt, ist der Dienst Googlemaps. Die Gründe dafür sind einfach zu identifizieren: Ich verirre mich sehr leicht und Googlemaps hilft mir sehr dabei mich zurecht zufinden. Außerdem nutze ich auch noch Latitude. Dort kann ich schauen wo sich meine Freunde gerade befinden. Zum anderen beobachte ich mich sehr gerne selbst bei Googlemaps, wie ich als blauer Punkt so durch die Straßen ziehe. Ohne mobiles Googlemaps muss ich nun meine Wege wieder vorher planen.
Dank meiner lieben Freundin Searchparty habe ich jetzt wieder ein Handy von LG. Mit ihm kann ich telefonieren und sms schreiben und ein bisschen im Netz surfen. Aber Googlemaps funktioniert darauf leider nicht, aber das steh ich schon durch.

Fazit
Eine Woche ohne mobile Erreichbarkeit: eine ambivalentes Verhältnis zwischen Befreiung und Angst was zu verpassen. Aber ich habe mich wieder stärker mit meiner unmittelbaren Umwelt auseinander gesetzt und bin nicht mehr so oft an den falschen U-, S- und Tram-Stationen ausgestiegen, wie zu der Zeit als ich noch ständig aufs Handy geschaut habe um die letzten Neuigkeiten als möglichst erste zu erfahren.
Anfang nächsten Jahres gibt es hoffentlich ein neues Handy.

werden sie ein low performer

die welt ist voll von gestressten und überarbeiteten menschen. schlechtgelaunt sitzen sie im büro und verbreiten hektische betriebsamkeit wo gelassenheit angezeigt wäre. überstunden werden angesammelt, die schnell mal einen ganzen jahresurlaub ausmachen. stets sind sie die ersten im büro und die letzten die am abend gehen. das muss nicht sein. werden sie zum low performer, damit sie mehr zeit für die dinge haben, die sie wirklich interessieren. minderleistung als ausweg aus der leistungsgesellschaft – einfach mal zurücklehen. durchbrechen sie das paradigma des ‚immer mehr‘ und ‚immer schneller‘ setzten sie dem ein ‚immer mit der ruhe‘ entgegen. versuchen sie loszulassen und nicht ständig als erster ‚hier‘ zu schreien wenn die arbeit verteilt wird. das ist auch ihrer gesundheit zuträglich. also legen sie die beine hoch und beobachten sie ihre mitmenschen beim (sich zu tode) arbeiten.

referenz:

low performer

hassmartin

letzten samstag spielte sich ein interessanter prozess bei twitter und anderen social networks ab. die absolute demütigung eines menschen. was war passiert? nun einige der netzbürger hatten in ermangelung einer adäquaten abendgestaltung „schlag den raab“ angeschaut und erlebten mit wie ein durch und durch egozentrischer und überheblicher mensch (wie  wahrscheinlich viele der twitterer/blogger/facebooker etc. selbst), namens hans-martin den tapfer kämpfenden stefan  raab um 500.000 euro erleichterte. schon während der sendung brodelte es gewaltig in der twittertimeline. die angeblich so tolerante socialnetworksbevölkerung zeigte ihr wahres gesicht. bösartig fiel der mob über #hassmartin her und zerfleischte ihn virtuell. so reagieren also selbsternannte  intellektuelle und (besser)wissende menschen wenn man ihr verhalten spiegelt…

kritische beiträge:

massen-mobbing

ethority

kurz mal nachgedacht – themenbearbeitung

zwischen rumarbeiten und mittagspause gibts zwei themen heute, die aufwühlen: zum einen: der journalist stefan niggemeier versucht den fleischgewordenen musikanachronismus dieter gorny zu verstehen. aber lest selbst was der leiter den bundesverbandes musik so von sich gibt. als grundlage dient ein interview, das der westen mit ihm machte.

zum zweiten geht es um die piratenpartei: am wochenende hat der newcomer in der politischen landschaft deutschlands seinen ersten parteitag. bodo thiesen hat sich zum holocaust geäußert d.h. diesen geleugnet. daraus emergiert für die partei, die sich die verteitigung der meinungsfreiheit groß auf ihre fahnen schrieb, ein problem. wie damit umgehen? ist lüge gleich meinung?

ich möchte gerne ein stufe höher ansetzen: meinungsfreiheit und/oder redefreiheit wird immer von gerade herrschenden gesellschaftlichen wertekonsens determiniert. so wird jede äußerung erstmal durch jeden selbst auf konformität zum wertesystem geprüft und anschliessend bewertet, positiv oder negativ. wenn die äußerung negativ bewertet wurde, so wird sie mit höherer wahrscheinlichkeit auch negativ sanktioniert werden, bzw. der verbreiter dieser äußerung. diese saktionen können unterschiedlich aussehen, und von exklusion bis hin zur unterdrückung der information gehen, was dann zensur bedeuten würde. in diesem falle käme wohl zur nachzensur, da bereits ausgesprochen wurde, was derzeit die gemüter so erhitzt. in diesem falle würde die piratenpartei sich menchanismen bedienen, gegen die sie eigentlich vorgehen möchte. nunja.

selbstunverständnis

habe mich versocializiert.
ressourcentwertungsmaschinerie.
in welcher nation lebst du?
aliennation oder halluzination?
beides. (alles) haben wollen, führt zu nichts.
nichts haben wollen auch.
deprivation, ein ion.
eine ohne e. oder vitamin b.
bedeutet unbedeutend.
ende des prozesses, der falsch anfing, sich verfing.
ein netz, gesponnen aus, unendlichen möglichkeiten.

Mahnwache gegen Netzzensur

Morgen am Donnerstag, den 18. Juni, entscheidet der Bundestag über das Gesetz zu Internetsperren. Dazu wird es eine Mahnwache geben. Start ist um 9 Uhr vorraussichtlich am Platz des 18.März. Seit zahlreich mit dabei!

Wie wichtig dieses Thema ist, wurde auch durch die ePetition von Franziska Heine verdeutlicht, die ca 134.014 Menschen mitzeichneten.

Heute findet im Newthinking Store auf der Tucholskystrasse 48 um 19 Uhr eine Plakatbastelaktion statt. Alle die mitmachen wollen, sind herzlich Willkommen.

Weitere Informationen:

Wiki des AK Zensur

netzpolitik.org

yes we can… do it

dresden rüstet sich für hohen besuch. am 4. und 5. juni  wird barack obama die schöne landeshauptsadt sachsens besuchen. um dieses ereignis auch gebührend feiern zu können, gibt es auf der dresden-website bastelpläne für die erstellung diverser winkelemente und wimpel. da kann der politisch interessierte bürger seine handwerklichen fähigkeiten erproben.

in diesem sinne: druckt, schneidet und winkt!!!

danke an tintobrass