der polanski – komplex

oh wie ist mir zu mute. nach mehreren wochen halbgarer, lauwarmer sosse in meinem gehirn, erwacht in mir die leidenschaft, ein fünkchen leben, das mein verdorrendes gemüt durchzieht, erneut. doch wer oder was erzeugt diesen feudige gefühl, das mich zur zeit durchströmt. es ist der grosse kleine mann des eurpäischen kinos – roman polanski. gestern habe ich mich nun in mein derzeit drittes zuhause, das baylon kino begeben um an der eröffnung des polanski-komplexes – einer werkschau, über diesen so talentierten regisseur, anteil zu nehmen. zum erstem mal seit wochen fühlte ich mich angekommen.

gezeigt wurde dann auch gleich zu beginn dieser retrospektive ein häufig zitierter, ganz grossartiger film – chinatown.

mein masterplan, jeden der 17 filme anschauen, der anfang ist gemacht. 16 filme stehen noch auch. ich freu mich so. danke herr polanski.

hola was für ne woche…

oh weh es scheint fast als würde ich mein liebes blog etwas vernachlässigen, naja wie auch immer… bin ja jetzto in berlin und fast die ganze woche unterwegs, da kommt halt die schreiberei zu kurz. und nun mal schnell einen abriss über die letzten ereignisse virtuell hingekritzelt.

also am dienstag war ich bei einem konzert im postbahnhof, genauer gesagt im fritzclub. es spielten we are scientists und eine vorband, deren namen ich leider vergessen hab (asche auf mein haupt). da ich freundlicherweise auf der gästeliste stand, sparte ich mir glücklicherweise das eintrittsgeld. das konzert war ganz ok, aber hat mich nicht wirklich vom hocker gerissen. die songs der vorband waren mittelmaß und ohnen grossen wiedererkennungswert. auch we are scientists spielten eher mittelmäßig. sie rockten ihr programm halt einfach so runter und versuchten die leute während der songs mit durchaus lustiger konversation zu unterhalten. aber sie waren bereits nach ca 1 h 15 min schon wieder von der bühne verschwunden.

am mittwochabend war ich bei der szenischen lesung grund der ausweisung: lästiger ausländer der bremer shakespeare company. diese fand mal nicht im theater, sondern in altehrwürdigen mauern des oberverwaltungsgerichtes berlin/brandenburg statt. gegenstand dieser lesung war die ausweisungspolitik der stadt bremen in der weimarer zeit. vorgetagen wurden einzelschicksale von ausländern, die ausgewiesen werden sollten. ein wirklich sehr interessanter abend.

nun zu guter letzt war ich gestern noch im babylon kino um den auftakt der retrospektive paris.mai 68 mitzuerleben, die es anlässlich des 40. jahrestages der studentenbewegungen gibt. zuerst wurde der film mai’68 im quartier latin gezeigt. er dokumentiert die unruhen und strassenschlachten in paris, aber auch gespräche zwischen arbeitern und studenten. gedreht wurde dieser film 1968 von william klein, der das material aber erst 10 jahre später zu diesem film zusammenfügte. im anschluss daran gab es noch eine gesprächsrunde: „1968 im europa von heute“ mit daniel cohn-bendit (grüne/mdep) und andre brie (linke/mdep) sowie alfred eichhorn (inforadio berlin/brandenburg), der das ganze moderierte. ich hatte mich eigentlich sehr auf die diskussion gefreut. allerdings glitt diese doch recht schnell in plakatives links-rechts gefasel ab, einerseits durch die zuschauer aber auch durch den moderation herbeigeführt. sehr gut fand ich die rethorische leistung cohn-bendits der sich nicht in die enge treiben lies und seine meinung gut vertreten hat. andre brie’s äußerungen gingen indes etwas unter. ich hätte mir ein paar mehr ausführungen zu der frage, ob es überhaupt heute noch möglich wäre, das die jugend (in einer individualisierten gesellschaft) eine solche bewegung mit kollektivistischen gedankengut herbeizuführt, gewünscht. nichtsdestotrotz ein spanndender abend.