Die Legende vom Ärger

Letze Woche lief „Die Legende Von Aang“ im TV. Ich hatte schon fast vergessen wie sehr ich mich damals über den Film geärgert habe, als ich ihn zum ersten Mal im Kino sah. “Die Legende von Aang” war als erster Teil einer Trilogie konzipiert. Derzeit überlegt der Regisseur M. Night Shyamalan ob es in nächster Zeit einen zweiten Teil geben soll. Er ist aber durchaus nicht abgeneigt.

Diese Produktion ist die Realverfilmung der Mangaserie “Avatar – der Herr der Elemente” (engl. Avatar – The last Airbender), die in Deutschland auf Nickelodeon zu sehen ist. Sie hat schon einiges an Preisen gewinnen können, u.a. auch den Peabodyaward für besonders gut herausgearbeitete Charaktere.

„The last Airbender“ entführt uns in eine fantastische Welt. Die dort lebenden Bewohner können mit Hilfe geistiger und körperlicher Fähigkeiten die vier Elemente Luft, Wasser, Erde und Feuer beherrschen. Sie sind die sogenannten Bändiger.

Den einzelnen Elementen entsprechend, gibt es also vier Nationen in dieser Welt: die Luftnomaden, den Wasserstamm, das Erdkönigreich und die Feuernation. Letztere hat den anderen Völkern den Krieg erklärt und will die Herrschaft an sich reißen.

Einzige Hoffnung ist der Avatar, der alle vier Elemente beherrscht und so das Gleichgewicht in der Welt wiederherstellen kann.

Durch Zufall finden die Wasserbändigerin Katara (Nicola Peltz) und ihr Bruder Sokka (Jackson Rathbone) den jungen Aang (Noah Ringer) eingefroren im ewigen Eis. Sie befreien ihn aus seine Gefängnis und stellen schon bald fest, dass er nicht nur einer der ausgestorbenen Luftnomaden ist, sondern auch der nächste Avatar. Zusammen begeben sich die drei auf eine gefährliche Reise um die Nationen wieder ins Gleichgewicht zu bringen.

Schon im Vorfeld sorgte “Die Legende von Aang” für einigen Ärger. So wurden Regisseur M. Night Shyamalan rassistische Tendenzen bei der Wahl der Hauptdarsteller vorgeworfen. Denn anders als in der Serie werden im Film die jungen Helden Katara und Sokka von kaukasisch aussehenden Schauspieler verkörpert. In der Serie können sie den Inuit zugeordnet werden. Die Feuerbändiger, die Gegner also, werden von dunkelhäutigen Schauspielern verkörpert, die allesamt persischer Abstammung zu sein scheinen. Dieser Dichotomiegedanke weiss = gut und schwarz = böse ist jedoch bei weitem nicht das Hauptproblem des Film.

Fangen wir bei den Specialeffects an, die von Industrial Light & Magic gemacht wurden an. Egal ob beim Feuer- , Wasser-, Erd- oder Windbändigen, nie hat man das Gefühl die Beschwörung der Elemente könnte ernsthaft Schaden anrichten. Auch die nachträglich in den Film eingefügte 3D-Technik erweist sich als wenig effektiv, wird diese doch vom Zuschauer kaum wahrgenommen.

Neben den wenig glaubwürdigen Specialeffects weist der Film auch inhaltliche Schwächen auf. Die Charaktere bleiben oberflächlich und die Dialoge sind ein Witz. Sie wirken oft laienspielhaft aufgesagt und seelenlos. Nichts will zusammenpassen. So kommt keine Atmoshpäre auf, die zum Mitfühlen mit den jungen Portagonisten, Katara und Sokka, einläd. Positiv zu bewerten ist die schauspielerische Leistung von Dev Patel, der Zuko, den Prinzen der Feuernation spielt. Er stellt überzeugend den Konflikt zwischen Gut und Böse dar, der in ihm tobt.

Insgesamt bleibt der Film weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Shyamalan scheitert bei dem Versuch eine Zeichentrickserie mit Schauspielern zu realisieren. Wie schon eingangs angedeutet könnten auf die Zuschauer noch zwei weitere Teile der Geschichte zu kommen. Vielleicht werden diese dann besser. Dürfte nicht schwer fallen.

DATEN & FAKTEN

ÜBERBLICK

Titel:  Die Legende von Aang

Originaltitel: The last Airbender

Produktionsland:  USA

Produktionsjahr: 2010

Länge: 103 Min.

Verleih: Paramount Pictures Germany

CAST & CREW

Regie: M. Night Shyamalan

Drehbuch: M. Night Shyamalan

Kamera: Andrew Lesnie

Schnitt: Conrad Buff

Hauptdarsteller: Noah Ringer, Dev Patel, Nicola Peltz, Jackson Rathbone, Shaun Toub, Aasif Mandvi, Cliff Curtis