nicht alles was geschrieben wird, sollte man auch vorlesen

ort: nbi (kulturbrauerei)

zeit: sonnabend, 20 uhr oder so

sascha lobo und konsorten sägten an meinen nerven

es stand also wiedermal ne lesung auf dem programm, genauer gesagt die vermutlich erste twitterlesung der welt. mit dabei mein lieber freund mathias, den ich mit einer guten portion marketing überzeugen konnte mich zu begleiten, in der hoffnung, das er sich auch entlich mal den möglichkeiten des web 2.0 hingibt und sich bei twitter anmeldet. aber wie es so schön heisst, kommt es ersten anders und zweitens als man denkt… naja wie auch immer, wir waren also da und haben uns diese twitterlesung angeguckt und angehört. eingezwängt zwischen plastikstühlen (ich hatte immerhin einen gepolsterten stuhl erwischt) und drückender luft verbrachten wir gefühlte 28 stunden in dieser heimeligen atmoshpäre.

das programm begann sehr hoffnungsvoll mit dem vortragen einiger wirklich recht ansprechenden sachen, ergoss sich aber später vorwiegend im vorlesen von tweets, welche die iniitiatoren auch noch grösstenteils selber geschrieben haben. was für eine unangenehem art der selbstbeweihräucherung. wenn mal die tweets wenigstens auch alle lustig oder interessant gewesen wären,… waren sie aber nicht. am schlimmsten ist mir dabei eine dame names kaltmamsell aufgefallen. ihre tweets, sowie ihre art des vortragens waren definitiv der absolute tiefpunkt des abends, mal abgesehen vom twitterarischen quartett. was uns auch noch unangenehm auffiel war die redundanz in der präsentation einiger tweets, was zusätzlich zur langweile beitrug. einzig der programmteil mit dem diesjährigen bachmannpreisträger tillman rammstedt und nichttwitterer (wie erfirschend) konnte uns aus unsrer aufkommenden lethargie kurzzeitig befreien. fazit dieses abends: die veranstalter feierten sich selbst und ihre pseudowichtigkeiten, wir saßen im eigenen saft gelangweilt, müde und leicht genervt. mein bester freund wird sich nicht bei twitter anmelden. er schleudert mir seine 140 zeichen lieber persönlich ins gesicht.

die nächste lesung sollte mehr diversität enthalten und gaaaanz wichtig – kürzer sein.